Sprache: Deutsch
Vortragende: Matthias Sumann (Ramboll) und Mareike Amann (REGENESIS)

In diesem Webinar stellt Matthias Sumann, Principal Consultant bei Ramboll in Deutschland, zusammen mit Mareike Amann von REGENESIS die Ergebnisse einer Studie vor, in der die Nachhaltigkeit von In-situ– und Ex-situ-Sanierungen von PFAS-Kontaminationen verglichen wurde.

Aufgrund der verbreiteten Verwendung, Mobilität und Persistenz stellen PFAS-Kontaminationen ein weltweites Problem dar, das oft große Flächen betrifft. Sanierungsfachleute stehen dabei immer wieder vor der Herausforderung, wie eine so großflächige Kontamination saniert werden kann, ohne dass dabei zusätzliche Treibhausgasemissionen entstehen, die den Klimawandel noch verschärfen.

Eine Sanierung von PFAS konzentriert sich häufig auf Extraktion und Entsorgung, was einen erheblichen CO2-Fußabdruck hinterlassen kann. Die auf kolloidaler Aktivkohle (KAK) basierende Behandlung von REGENESIS ist ein In-situ-Ansatz, der durch eine Reduzierung der Auslaugbarkeit und Migration von PFAS wirkt. Dieser passive Ansatz wurde bisher an mehr als 50 Standorten weltweit eingesetzt und erfordert keine Betriebsenergie und Wartung und erzeugt keinen Abfall.

Um die Nachhaltigkeit dieses In-situ-Ansatzes zu quantifizieren, führte Ramboll eine Lebenszyklusanalyse (LCA) an dem KAK-Material „von der Wiege bis zur Bahre“ durch. Dabei wurden die vorgelagerte Materialbeschaffung, die wesentlichen Herstellungsprozesse und die nachgelagerten Prozesse von Transport und Injektion berücksichtigt. Die LCA wurde gemäß ISO 14044/ISO 14025 mit der Software GaBi Professional erstellt, um die EN 15804-Normen für die Erstellung einer Umweltproduktdeklaration (EPD) zu erfüllen.

Anschließend wurden die Umweltauswirkungen einer tatsächlichen KAK-Anwendung stromabwärts einer PFAS-Quelle auf einem Verkehrsflughafen analysiert. Eine vergleichende Analyse wurde durchgeführt, indem ein alternatives „Pump-and-Treat“-System unter Verwendung zweier Filtrationstechniken entworfen und deren Umweltauswirkungen mit der Software GaBi Professional bewertet wurden. Zusätzlich wurde eine Lebenszykluskostenanalyse (LCCA) unter Verwendung des Kapitalwerts durchgeführt. Schließlich wurde für jeden Sanierungsansatz eine Nachhaltigkeitsbewertung der Stufe 2 nach dem SURE-Modell (SUstainable REmediation = nachhaltige Sanierung) von Ramboll durchgeführt, bei der 15 Nachhaltigkeitsindikatoren berücksichtigt wurden.

Das Webinar bietet Folgendes:

  • Eine kurze Einführung zu PFAS-Kontaminanten und den derzeit verfügbaren Sanierungstechnologien
  • Einen Überblick über den deutschen Rechtsrahmen
  • Eine kurze Einführung in die In-situ-Technologie sowie eine Fallstudie zur Veranschaulichung ihrer Anwendung, einschließlich der Standortbedingungen, Einrichtung der Barriere und der alternativen Konzepte
  • Eine Beschreibung des LCA-, LCCA- und Tier2-Nachhaltigkeitsbewertungsansatzes, einschließlich des SURE-Modells von Ramboll, sowie eine Kurzfassung der erhaltenen Ergebnisse
  • Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen zur relativen Nachhaltigkeit und den Umweltauswirkungen der jeweiligen Verfahren.

 

Matthias Sumann
Principal Consultant | Ramboll (Essen)

Matthias Sumann ist Technischer Leiter und verantwortlich für Geschäftsentwicklung in der Abteilung Site Solutions der Ramboll Deutschland GmbH. Er arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Bereich Boden & Grundwasser und hat durch seine langjährigen Tätigkeiten in den Niederlanden und Italien als auch in Projekten in Brasilien große internationale Erfahrung, vor allem im Bereich der innovativen Sanierungsverfahren für die Grundwassersanierung. Sein spezieller Fokus liegt auf der Nachhaltigkeit und Resilienz der Sanierungsverfahren. Neben der hauptsächlichen Erfahrung im Umweltconsulting hat er auch ein paar Jahre für spezialisierte Technologieanbieter gearbeitet.

 

 

Mareike Amann
Senior Marketing Managerin und Ansprechpartnerin DACH-Region | REGENESIS / (München)

Mareike Amann ist Senior Marketing Managerin und Ansprechpartnerin für die DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) bei REGENESIS mit Sitz in München. Sie ist seit 2017 bei dem Unternehmen tätig und bringt ihre vorherige Erfahrung aus Start-ups und Ingenieurbüros ein. In ihrer Rolle ist sie verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung von Strategien, um die Technologien und Projekte von REGENESIS effektiv an die Kunden zu kommunizieren. Neben ihren Marketingaufgaben unterstützt Mareike das technische Team bei Kundenterminen, Projekten und Konferenzen in der gesamten DACH-Region.

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